Unsere Kirche in Mauren
Die Kirche in Ehningen-Mauren wird erstmals im Jahr 1320 urkundlich erwähnt.
Aufgrund eines päpstlichen Ablasses entwickelt sich ab 1360 eine lebhafte Wallfahrt, später mit Markt. Die Kirche wurde der "lieben Frau" geweiht. Als Nebenheiliger ist Pelagius (Bolai) zu nennen. Der heutiger Bau steht seit 1470.
Nach der Reformation wird die Kirche "evangelische Pfarrkirche", jedoch 1824 bis auf den Chor profaniert. 
Heute finden im Sommer monatlich  Gottesdienste im Chor der Kirche statt. 
Das Schiff dient landwirtschaftlichen Zwecken. Gelegentlich finden kulturelle Veranstaltungen statt. 

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Aus der Kreiszeitung vom Montag, 13. August 2001
Die deutliche Sprache
der Bilder
Bild- und Motivinterpretation im Frühgottesdienst in der Maurener Kirche

Mauren (fs) - Jesus am Kreuz. Jedoch nur noch die Hände sind festgenagelt. Er sitzt auf einem Regenbogen und blickt freundlich nach unten. Dieses Motiv des mittleren Chorfensters in der Maurener Kirche interpretiert Pfarrer Heinz Düllmann (Evangelische Kirchengemeinde Ehningen) am Sonntag im Frühgottesdienst.


dieses ungewöhnliche Jesusmotiv diente Pfarrer Düllmann als Vorlage für den Frühgottesdienst
Foto: Hans Bittmann 
 
An sich macht das mittlere Chorfenster einen traditionellen Eindruck. Die Form des Kreuzes, häufig dargestellte Motive aus dem Neuen Testament, wie die Geburt Jesu, das vierfache Ackerfeld, das Gleichnis vom verlorenen Schaf, das Weinstockmotiv und Jesus am Kreuz. In vielen Kirchen kann man diese Motive sehen. Das Motiv der Kreuzigung jedoch zeigt beim näheren Hinsehen einige außergewöhnliche Züge.

Meistens stellt Jesus den Leidenden am Kreuz dar. An Händen und Füßen fest genagelt, mit blutiger Dornenkrone und schmerzverzertem Gesichtsausdruck. Die Kreuzigung als eine brutale Form der Tötung.

In der Maurener Kirche sitzt Jesus auf einem Regenbogen. Eigentlich ein Zeichen für ihn als Weltenrichter. Hier ist er aber noch mit den Armen fest an das Kreuz genagelt. Er sitzt gelassen, locker, die Füße leicht verschränkt, als wäre die Haltung bequem. Er scheint sich allmählich vom Kreuz zu lösen und zu den Menschen herunter zu steigen oder zu seinem Vater zu kommen.

Das Motiv des Kreuzes ist für die Menschen ein Zeichen für Hoffnung und Auferstehen. Das Leid währt nicht ewig. Jesus als Versöhner und Heilbringer blickt freundlich auf seine Gemeinde herunter.  Den Regenbogen, als Sieges- und Lebenszeichen, hatte Gott als Zeichen seines Bundes mit den Menschen nach der Sintflut an den Himmel gestellt. Kreuz und Regenbogen zeigen, dass kein Verlorener verloren bleibt. So wie der Weinstock, der sich am Kreuz empor rankt, wird auch das Leben und die Verbindung zwischen Gott und den Menschen immer wieder neu wachsen. Jesus, das Kreuz und die Kreuzigungsmale gehören zusammen und können niemals ohne einander stehen. Trotz Niederlagen wird die Liebe sich durchsetzen. Eine deutliche Sprache der Bilder.